Direkt zum Hauptbereich

Marc der Pizzalieferant und der Helfer aus der Zukunft

Stellen wir uns mal folgendes Szenario vor:

Marc, 26, ist Lieferant in einem kleinen Pizzaladen. An einem Vormittag kommen drei Bestellungen von drei unterschiedlichen Kunden rein. Diese Kunden wohnen alle in verschiedenen Orten. Wir nennen die Orte mal Ort A, Ort B und Ort C.
Marc macht sich nun auf den Weg, um die Bestellungen an die Kunden zu liefern. Er steigt auf sein kleines Mofa und will die Route planen, doch er stößt auf ein Problem:

Welche Route ist die beste? Mit welcher Route spart Marc sich am meisten Zeit und/oder Benzin?

Es gibt insgesamt 6 verschiedene Routen die Marc abfahren kann:

1. ABC, 2. ACB, 3. BCA, 4. BAC, 5. CAB, 6. CBA

Jetzt nehmen wir an, dass Marc einen herkömmlichen Computer für den Vergleich der Routen benutzt. Für die Berechnung einer Möglichkeit soll der Computer 5 Sekunden benötigen. Da der Computer sequentiell arbeitetet, also die Berechnungen nacheinander ausführt, hat Marc nach 30 Sekunden das gewünschte Ergebnis der optimalen Route.
So weit so gut, aber wieso das alles?

Stellen wir uns mal vor, Marc führt diese Berechnung mit einem Quantencomputer durch, also dem "Helfer aus der Zukunft". Was würde sich dann ändern?
Marc hätte das Ergebnis in nur 5 Sekunden!

Wie soll das denn gehen? 

Anders als ein normaler Computer muss ein Quantencomputer die Rechenschritte nicht alle nacheinander ausführen, sondern kann alle Kombinationen gleichzeitig ausrechnen. Mann kann sich das so vorstellen, als hätte der Quantencomputer im Vergleich zum normalen Computer, viele kleine Helferlein, die er gleichzeitig losschicken kann, um alle Möglichkeiten zu prüfen. Der Quantencomputer erkennt sofort, welche Route die optimale ist. Er muss im Gegensatz zu einem herkömmlichen Computer nicht alle Routen miteinander vergleichen.
Toll, jetzt hat man sich 25 Sekunden gespart, oder wie?

Das hat man ja, aber stellt euch vor, Marc müsste die Pizzen an vier verschiedene Orte liefern. Hier sind es schon 24 verschiedene Möglichkeiten, die miteinander verglichen werden müsen. Der Computer würde für diese Rechenschritte also 120 Sekunden brauchen. Wir gehen noch weiter, und erhöhen die Anzahl der Orte auf zehn. Die Möglichkeiten hier betragen sage und schreibe 3.628.800! Also bräuchte der Computer 18.140.000 Sekunden (ca. 50 Stunden) und unheimlich viele Rechenschritte, um die optimale Route auszurechnen.

Die verwendeten Parameter sind dabei natürlich nur willürlich gewählt und entsprechen nicht den tatsächlichen Rechenzeiten eines Computers. Das eigentliche Ziel dieses Beispiels soll verdeutlichen, wie groß der Nutzen von Quantencomputern sein könnte, jedoch befindet sich diese Technologie noch in den Kinderschuhen und es wird sicherlich einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis diese realisiert wird.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Über Atomkraft, fossile Energie und regenerative Energieträger

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Die Vorräte an fossilen Brennstoffen auf der Erde schrumpfen immer weiter und werden in einigen Jahren versiegen. Unterdessen ist zwar die Nutzung der regenerativen Energieträger in den letzten Jahren durch die Energiewende stark angestiegen, doch trotzdem werden international weitere Atomreaktoren gebaut. Unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahre 2011, entschied sich Deutschland für den entgültigen Atomausstieg . (Bild: agora-fulda.de) Dabei ist der Ausstieg aus der Atomkraft keine Neuheit. Im Jahre 1975, also bereits 33 Jahre nach dem weltweit ersten Atomkraftwerk Chicago Pile 1 (kurz CP-1 ), entstand eine soziale Bewegung  in der Gesellschaft, die erstmals von einer dänischen Studentin geprägt wurde. Mit dem Logo der lachenden Sonne bekam diese Anti-Atom-Bewegung das erste Mal ein Gesicht. Dieses Logo hat sich in den darauffolgenden Jahren wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitet. So stieg das

Elon Musk und sein Masterplan

Elon Musk und Tesla: Noch nie hat eine Person in der Automobilbranche mit einem Fahrzeug so schnell für Begeisterung und Freude gesorgt wie er, zurecht. Denn hinter dieser Fassade steckt viel mehr, als nur die Herausforderung ein Automobil mit Elektroantrieb zu entwickeln. Es geht nämlich um nichts geringeres als die Elektromobilität massentauglich zu machen. Wie geht man als Hersteller an ein solches Vorhaben ran? Vielmehr: Wie geht man als absoluter Neuling im Automobilsektor an ein solches Vorhaben ran? Elon Musk nennt hier 3 Schritte die notwendig dafür sind, diesen Masterplan umzusetzen. (Bild: digitaltrends.com) 1. Baue ein Elektrofahrzeug in geringer Stückzahl und verkaufe es für einen hohen Preis Ich muss zugeben, Tesla ist kein absoluter Neuling wie man es eventuell vermuten würde. Das erste Fahrzeug von Tesla der sogenannte Tesla Roadster , und wurde nur 3 Jahre nach der Gründung im Juni 2006 für ausgewählte Kunden zum Verkauf angeboten. Preis? 100.000 Dollar! Stü

Der Lichtbringer aus der Flasche

Es gibt mittlerweile 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde, aber davon leben mehr als 1,5 Milliarden ohne Strom, dementsprechend auch ohne Licht. Was für uns als eine Sache der Selbstverständlichkeit angesehen wird, ist in den armen Orten der Welt leider nur purer Luxus. Meist sind die Kosten für eine Stromversorgung schlichtweg zu teuer. Aber auch durch Naturkatastrophen, wie z.B. das Erdbeben in Haiti im Jahre 2011, ist fehlende Elektrizität eine unmittelbare Auswirkung. Die Menschen in diesen Armenvierteln leben meist in völliger Dunkelheit, was eine Kette vieler Faktoren in den Raum wirft. Sicherheit, Unabhängigkeit und Zugang zu Bildung sind dabei nur ein paar der Faktoren dieser Kette. Alfredo Moser, ein brasilianischer Mechaniker und Erfinder, hat im Jahre 2002 ein fast revolutionäres Mittel entwickelt, dunkle Räume zu beleuchten. Dabei erfand er das sogenannte Solarflaschenlicht , welches auch von Studenten des Massachusetts Institute of Technology unterstützt wurde. (F